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Ähnlich wie bei dem Pforzheimer Standort an der Heinrich-Wieland-Allee soll auch an der Ölbronner Straße ein Außenbereich entstehen.
Foto: Christliches Hospiz Pforzheim/Enzkreis gGmbH

In Neulingen soll eine Einrichtung für Schwerkranke und Palliativpatienten entstehen.

MIREYA LEMKE | NEULINGEN

Es kann jeden treffen: Durch einen Unfall oder eine Krankheit kann das gewohnte Leben in der Kürze eines Augenblicks vorbei sein. Für Schwerkranke, die trotzdem noch auf keinen stationären Aufenthalt in einer Klinik angewiesen sind, ist ein Tageshospiz eine Option. Und genau so eines soll an der Ölbronner Straße 20 in Bauschlott entstehen. Über die Umsetzung der Idee wurde der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Mittwochabend im Rathaus informiert.

Neubau statt Umbau

Bereits im September 2021 hatte das Gremium über den Bauantrag der Christlichen Hospiz Pforzheim/Enzkreis GmbH auf Umbau und Nutzungsänderung des Anwesens beraten und grünes Licht gegeben. Jetzt haben sich die Pläne jedoch geändert: Statt eines Umbaus soll das alte Gebäude abgerissen werden und ein neues entstehen. Die Idee für das Tageshospiz sei bereits 2016 entstanden, sagt der Geschäftsführer der Christlichen Hospiz Pforzheim/Enzkreis GmbH, Martin Gengenbach (Archivfoto: Ketterl). Nach dem im September gestellten Antrag bei der Gemeinde Neulingen hätte sich jedoch auch noch eine andere Option aufgetan, die besser gepasst hätte. „Aber Anfang dieses Jahres haben wir uns dann dazu entschieden, dass Bauschlott der zukünftige Standort sein soll“, so Gengenbach, der auch für das Hospiz in Pforzheim verantwortlich ist. Bisher gebe es nur 13 solcher Einrichtungen bundesweit. Geplant ist, dass durch den Neubau ein Ort geschaffen wird, in dem die Gemeinschaft im Vordergrund steht.

„Wir gehen davon aus, dass zwei Gruppen tagsüber untergebracht werden können“, so Gengenbach. Patienten könnten dort auch schon kurz nach der Diagnose aufgenommen werden. Das bedeute, dass viele auch noch fit und selbstständig seien. In dem Tageshospiz werden sie dann beraten auf dem weiteren Weg und von geschultem Pflegepersonal auch behandelt. So könnte die Zahl der Krankenhausaufenthalte verringert werden. Die grundsätzlichen Kernziele: Lebensqualität und die Teilnahme am sozialen Leben. Aus diesem Grund würden im Tageshospiz auch nicht überall Zimmer und Betten sein, sagt Gengenbach. Natürlich würden welche zur Verfügung stehen, sollte es jemandem schlecht gehen oder ein Patient eine Pause brauchen, doch hauptsächlich halte man sich in Gemeinschaftsräumen auf. Die Betreuungszeiten stehen noch nicht fest, man könne sich jedoch welche zwischen 8 und 16 Uhr vorstellen, sagt Gengenbach. Unklar ist bisher auch, wann es losgehen soll.

Die Gemeinderäte stehen dem Vorhaben sehr positiv entgegen. So sagte Sead Karić (FWV): „Das sollte man unterstützen“. Matthias Bach (CDU) erkundigte sich, ob und wie viel größer das neue Gebäude werden soll. „Nicht viel“, antwortete Gengenbach. Das Gebäude soll nur nach hinten verlagert werden, damit mehr Parkplätze geschaffen werden könnten. „Außerdem wollen wir auch einen Vorgarten ähnlich einem Park schaffen“, sagte Gengenbach.

Joachim Fuchs (CDU) wollte wissen, wie hoch der Neubau werde. Gengenbach machte klar, Höhe sei eher kontraproduktiv. Dann bräuchte man einen Fahrstuhl und das verursache weitere Kosten. Man wolle lieber in die Breite, als in die Höhe gehen.

 

Lesen Sie hierzu die Berichterstattung in der Pforzheimer Zeitung (PDF).

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