Im Wohnzimmer des Christlichen Hospizes: Frank Naruga (Gitarre/von links), Cornelia Gottesleben (Violine), Maria Rothfuchs (Kontrabaß), Christoph Spangenberg (Klavier) und Magdalena Abrams (Klarinette und Gesang). Foto: Gengenbach
Klezmer-Band „Mischpoke“ gibt zwei Konzerte – eins im stationären Hospiz, eins in der Kirche Ispringen.
Pforzheim. Es ist bereits fester Bestandteil im Jahreskalender des christlichen Hospizes in Pforzheim, dass die Klezmer-Band „Mischpoke“ bei ihrer Deutschland-Tournee Halt in der Heinrich-Wieland-Allee 77 macht und dort ein intimes Hauskonzert gibt.
Die Band rund um Frontfrau Magdalena Abrams (Klarinette und Gesang) bereits zum vierten Mal in der Einrichtung und erfreuten Mitarbeiter, Gäste, Angehörige und die Bewohner mit ihren Klängen. „Der Mix aus traditionellen, neu arrangierten und selbst komponierten Stücken, bei dem aufs Schönste ein Miteinander der Genres zwischen Klezmer, Jazz, Tango, Weltmusik und Klassik ausgelotet wird“, so benennt es Biggy Pop, Musikjournalistin, und beschreibt damit sehr treffend das Wesen von Mischpoke.
Kommt die Gruppe auch aus Hamburg, gibt es jedoch nach wie vor Wurzeln in Ispringen, wo die Bassistin Maria Rothfuchs einige Jahre ihres Lebens gewohnt hat und wo auch heute noch ein Spendenkonzert in der evangelisch-lutherischen Siloah-Kirche zu den festen Stops der jährlichen Tournee gehört und sich Besucher schon lange Zeit vorher auf den nächsten Auftritt freuen.
Neben Hamburg füllt die fünf-köpfige Band, die neben Kontrabaß, Klarinette und Gesang zudem noch aus einer Geige, gespielt von Cornelia Gottesleben, einer Gitarre, gespielt von Frank Naruga und dem Pianisten Christoph Spangenberg besteht, inzwischen auch Konzertsäle in großen Städten wie Leipzig oder Dresden.
Ins Hospiz jedenfalls passt die teils mit einem Augenzwinkern melancholische, teils vor Lebensfreude pulsierende Musik, was die Reaktionen in den Gastzimmern, bei Gästen – wie die Bewohner im Hospiz bezeichnet und gesehen werden – und deren Zugehörigen, bestehend aus Verwandten und Freunden, deutlich zeigten. Das Konzert wurde aus dem Wohnzimmer, wo sich die Musiker in einer Ecke platzierten und rund 20 Besucher Raum fanden, per Kamera auf die TV-Geräte in die acht Gastzimmer übertragen. „Es war Party in den Gastzimmern während des Konzerts“, berichten die Pflegemitarbeiter, die an diesem Abend einen nicht alltäglichen Dienst in der Spätschicht haben. „Es trifft exakt die hospizliche Haltung,“, weiß Geschäftsführer Martin Gengenbach, „denn im Hospiz wird vor allem gelebt! Und die Aufgabe von uns Mitarbeitenden ist es, zu einer guten Lebensqualität in allen Belangen beizutragen.“ pm
Lesen Sie hierzu die Berichterstattung in der Pforzheimer Zeitung (PDF).