Das Hospiz in der Heinrich-Wieland-Allee wird unterstützt von der „Dr. Erich und Ella Müller Stiftung“. Im Bild: Stiftungsbeirat Felix Ladenburger, Heiderose Leprich, Stiftungsbeirätin und Mitbegründerin der Stiftung, Stiftungsbeirat Michael Wenz und Geschäftsführer Martin Gengenbach (von links). Foto: Harald Bott
Spende von 30.000 Euro soll Hospiz in der Heinrich-Wieland-Allee entlasten – vor allem am Personal mangelt es
Pforzheim. Als die Hautärztin Rosemarie Müller ihre Diagnose erhielt, war sie noch in der Lage, ihre Angelegenheiten zu regeln. Sie rief in Erinnerung an ihre Eltern die „Dr. Erich und Ella Müller Stiftung“ ins Leben. Diese sollte vor allem die Arbeit der ambulanten Hospizgruppen und des stationären Hospizes in Pforzheim und im Enzkreis unterstützen.
Am Donnerstag erhielt nun das Hospiz in der Heinrich-Wieland-Allee eine Spende von 30.000 Euro. Mit dieser Spende sollen insbesondere Kosten für die Personalgewinnung gedeckt werden. Es sei tatsächlich so, sagte der Gesch.ftsführer der Einrichtung, Martin Gengenbach, dass seit Anfang Mai bis Oktober nur maximal sechs der acht Betten hätten belegt werden können, weil Personalstellen nur sehr verhalten hätten nachbesetzt werden können. „In der kritischen Phase das Jahr über hatten wir uns weiterhin mit Arbeitnehmerüberlassungen beholfen“, so Gengenbach weiter. Auch der Ausbau und die Neustrukturierung des Ehrenamtes sei in vollem Gange. Hier, so Gengenbach, seien aktuell erfreuliche Erfolge zu verzeichnet. Derzeit werden in der Einrichtung rund 25 Personen beschäftigt, was in etwa 17 Vollzeitstellen entspricht. Mit einer der Gründe, warum die Einrichtung auf Spenden angewiesen sei, ist, dass diese nicht profitorientiert arbeiten. Der Weg, auf dem die Menschen in das Hospiz kommen, ist sehr vielfältig. Teilweise kommen Anfragen von Angehörigen, teilweise von Kliniken oder auch von Palliativstationen, also von Einrichtungen, die sich der Versorgung unheilbar Kranker widmen.
Anwesend bei der Spendenübergabe waren Mitglieder des Stiftungsbeirates, darunter auch Heiderose Leprich. Sie begleitete Rosemarie Müller über ein Jahr lang auf ihrem letzten Weg, bis sie im Oktober 2002 an Bauchspeichelkrebs verstarb. Sie hat auch die Gründung der Stiftung mit angestoßen.
Ein weiteres Mitglied des Beirats ist Steuerberater Michael Wenz. Er erklärte, dass das Stiftungsvermögen substanziell erhalten bleiben müsse, auch der Wertverlust über die Inflation müsse über Zinserträge erwirtschaftet werden. Gleichzeitig sei es notwendig, Anlagen so zu wählen, dass Wertverluste mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sind. „Spekulative Anlagen verbieten sich mithin“, so Wenz. Aber gerade in Zeiten niedriger Zinsen sei es schwierig, Gewinne zu erzielen, die dann als Spenden ausgeschüttet werden könnten. Dennoch sei es seit dem Bestehen des Hospiz – es ist das einzige stationäre in Pforzheim – gelungen, das Defizit über Spenden auszugleichen. Ebenfalls anwesend bei der Spendenübergabe war der Rechtsanwalt Felix Ladenburger, spezialisiert auf Gesellschaftsrecht und ebenfalls Mitglied im Stiftungsbeirat.
Bericht von Harald Bott/Pforzheimer Kurier